im Landtag behandelt:
der höchst brisante Prüfbericht des Landesrechnungshofes zum Thema
Flughafen.
Gratisflüge, Geschenke und Reisen für Aufsichtsratsmitglieder, 73.000 Euro für die Fete
des scheidenden Direktors - der Bericht des Landesrechnungshofes über die Gebarung
der Salzburger Flughafen Gesellschaft liest sich wie eine Anleitung zur hemmungslosen Geldverschwendung.
13 Millionen Euro bekamen in diesen 3 Jahren die Airlines in Form von
"finanziellen Zuwendungen und Nachlässen auf die geltenden Tarife".
176.000 Euro Bewirtungskosten für Kunden, Geschäftspartner und Bedienstete
von Gebietskörperschaften im Jahr 2007. usw usw. - Es ist Geld geflossen ohne Ende,
aber nichts davon in Lärmschutz oder Schallschutzfenster für die betroffene Bevölkerung!
Flughafen behauptet, seit 2000 ohne Strategieplan gearbeitet zu haben.
Seit 2004 waren bereits die ersten schriftlichen Ansuchen zur Flughafenerweiterung eingereicht.
In den Medien war vom
"Größten Modernisierungsschub in der 70-jährigen Geschichte des Flughafens" zu lesen.
Doch der Flughafen hat dem Rechnungshof weder einen Masterplan noch Unternehmenskonzepte vorgelegt, sondern behauptet gar, seit 2000 ohne Unternehmensplan gearbeitet zu haben. - Dieser Widerspruch bedarf auch aus Sicht der Anrainer, die seit Jahren gegen die großen Ausbaupläne Sturm laufen, dringend einer Aufklärung. Wie ist es möglich, dass ein öffentliches Unternehmen derart viel Geld so planlos verschleudern darf? Einsparungen könnten bis zu 1.500 Lärmschutzfenster jährlich ermöglichen!
Dem ASA ist bisher kein Fall bekannt, dass in den letzten Jahren ein neuer Einbau
von Lärmschutzfenstern genehmigt worden wäre. Würde der Flughafen das Geld nicht derart beim Fenster hinausschmeißen, ließen sich laut Rechnungshof zwischen 650.000 und einer Million Euro pro Jahr einsparen. Ein mittelgroßes Lärmschutzfenster kostet mit Einbau ca. 650 Euro. Von dem verprassten Geld könnten für die Anrainer jährlich 1.000 und 1.500 Lärmschutzfenster kostenlos eingebaut werden. Heißt für die letzten 3 Jahre: bis zu 4500 Lärmschutzfenster wurden verprasst und verschwendet!
Für die morgige Sitzung im Landtag (ab 14.00 Uhr) habe ich 80 Fragen zum Rechnungshofbericht vorbereitet.
Die beiden Flughafendirektoren werden mit vielen unangenehmen Fragen zu diesem Selbstbedienungsladen
konfrontiert werden.
Der Haupteigentümer, das Land Salzburg, wird erklären müssen, weshalb man in den eigenen Unternehmen
solche Maßlosigkeiten zugelassen hat.
Der Schaden für die AnrainerInnen ist ein doppelter: nicht nur, dass
eine Unsumme öffentlichen Geldes verloren ist,
es hätte soviel besser in Umweltmaßnahmen, Lärmschutz und öffentlichen Verkehr gesteckt werden können.
Ich werde entsprechende Forderungen morgen jedenfalls
einbringen!
Der komplette Bericht des Rechnungshofes kann auf der folgenden Seite
aufgerufen werden:
http://www.salzburg.gv.at/pol/landtag/lt-rechnungshof/lrh-berichte.htm
Die morgige Sitzung kann live im Internet unter
http://www.ustream.tv/channel/salzburgerlandtaglive
verfolgt werden.
Mit besten Grüßen
Astrid Rössler
Obfrau ASA - Anrainerschutzverband Salzburg Airport