Sehr geehrte Damen und Herren,

im Zusammenhang mit den in letzter Zeit wieder sehr zahlreichen kritischen Fluglärm-Mails an BM Bures, die Austro Control und weitere Zuständige, 
die in Kopie an mich als Verkehrssprecherin der Grünen im Parlament ergangen sind, habe ich kürzlich den nachstehenden Appell 
an meine langjährige Abgeordneten-Kollegin und nunmehrige Verkehrsministerin Doris Bures gerichtet.

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir alle Miteinander ein Umdenken erreichen und die Ignoranz vieler Verantwortlicher 
gegenüber dem gesundheits-, umwelt- und sicherheitsrelevanten Thema Fluglärm doch durchbrechen können.

Selbstverständlich werde ich mich zusammen mit meinen im Gemeinderat und in den Bezirken engagierten Wiener Grün-Kolleginnen und -Kollegen 
weiterhin mit Nachdruck gegen den Ausbau des Flughafens (wo die Grünen ja bereits bisher in den Verfahren vertretene Bürgerinitiativen unterstützen), 
für die spürbare Eindämmung von Flugverkehr und Fluglärm und für die Abschaffung der zahlreichen finanziellen Privilegien des 
Flugverkehrs und des Flughafens einsetzen. 
Meine aktuellen konkreten Forderungen bzw. Anregungen an BM Bures entnehmen Sie bitte dem nachstehend wiedergegebenen Mail an die Ministerin. 
Bitte geben Sie diese Nachricht auch an Ihre engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreiter weiter.

Mit der Bitte um Ihre Unterstützung und weitere gute Zusammenarbeit und

mit freundlichen Grüßen

Gabriela Moser

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Dr. Gabriela Moser, Abg. z. NR, Verkehrs-,
Infrastruktur-, Bauten- und Tourismussprecherin der Grünen
Grüner Klub, Löwelstraße 12, 1010 Wien, Österreich, 
Tel +43-1-40110-6556, Fax +43-1-40110-6882
www.mosermobil.at
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MAIL VON GABRIELA MOSTER AN DORIS BURES:
Von: Gabriela Moser [mailto:gabriela.moser@gruene.at] 
Gesendet: Mittwoch, 06. Oktober 2010 17:30
An: 'BM Doris Bures'
Betreff: Fluglärm, insbesondere in Wiener Randbezirken


Sehr geehrte Frau Bundesministerin, liebe Doris!

In der Wahlkampagne der Wiener SPÖ geht es prominent auch um den Begriff Lebensqualität, 
um ein lebenswertes Wien für alle Bürger, und dergleichen mehr. 
In diesem Zusammenhang erreichen uns in den letzten Wochen noch mehr Protestmails der von unzumutbarem Fluglärm 
belasteten Bewohnerinnen und Bewohner mehrerer Wiener Randbezirke als üblich. 
Der Unmut der Bürgerinnen und Bürger über die Einschränkung ihrer Lebensqualität in diesen Stadtteilen 
durch die Fluglärmbelastung ist im 23., 14., 12., 11. und 10. Bezirk sichtlich besonders gravierend. 
Groß ist sichtlich weiters das Unverständnis über den für Betroffene besonders ärgerlichen Widerspruch 
zwischen SPÖ-Kampagnenaussage und alltäglicher Lebensrealität in noch dazu SPÖ-regierten Bezirken 
der SPÖ-regierten Stadt Wien. Dazu kommt noch, dass Aussagen prominenter SPÖ-PolitikerInnen wie 
"keine Überflüge in Liesing ab 21 Uhr" offensichtlich nicht den Tatsachen entsprechen. 
Der Unmut ist aber auch auf grundsätzlicherer Ebene gut nachvollziehbar, denn wer seinerzeit in (nunmehr ehemaligen) Ruhelagen 
seinen Wohnsitz gefunden und dafür den logischerweise höheren Marktpreis gezahlt hatte, 
dann aber 2004 durch die Umlegung der Flugrouten Leidtragende/r der Entlastung anderswo wurde, 
ist ja tatsächlich besonders betroffen, weil er/sie nicht "nur" der bekanntermaßen auch gesundheitsgefährdenden 
Lärmbelastung ausgesetzt ist, sondern dazu auch noch gravierende wirtschaftliche Nachteile hat.

Ich habe nach jahrelanger intensiver Befassung mit dem Thema großes Verständnis für die Kritik der Betroffenen. 
Dass der Unmut sogar zunimmt, hat auch mit dem leider nicht selten bürgerfeindlichen und hoheitsstaatlich 
abgehobenen Umgang mit den BürgerInnen besonders durch beamtete Vertreter von Flugverkehrs-Interessen 
in Deinem Zuständigkeitsbereich zu tun, verschärft durch den wiederholt schleppenden Umgang 
bis hin zur provokanten Untätigkeit beim Thema Fluglärm selbst dann, wenn es um völlig unmissverständliche 
rechtliche Verpflichtungen geht. 
Weit über das ungelöste Thema Fluglärm hinaus ist vom Skylink-Debakel bis zur rechtlichen Blamage rund um 
unterlassene UVPs in Schwechat nach unserem Dafürhalten hinreichend bewiesen, dass diese Art von Umgang 
mit diesem Politikfeld nicht zielführend ist. 
Dennoch verzichte ich darauf, die Protest-Mails zum Fluglärm-Thema wie mit den zuvor Zuständigen im BMVIT gehandhabt 
einzeln an Dich bzw. Dein Kabinett weiterzuleiten, da die allermeisten der somit sehr berechtigten Unmutsäußerungen von den Betroffenen 
so wie an uns ohnedies auch an das BMVIT und die ACG als dem BMVIT nachgeordnete Dienststelle gesandt werden. 
Es sind darin neben dem verständlichen Ärger über nächtliche, frühmorgendliche und sonstige und teilweise vermeidbar 
erscheinende Lärmbelästigungen immer wieder auch konkrete Anliegen enthalten, die von von Dir und Deinen Fachleuten 
im Zusammenwirken mit der Flughafen AG und der Stadt Wien - hier wie dort sind ja ebenfalls SPÖ-Vertreter federführend tätig - 
aktiv gelöst werden könnten und aus meiner Sicht müssten 
(zB Hinweise auf die Nichteinhaltung der Luftverkehrsregeln, Nachtflugverkehr trotz angeblichen Verbots, Anleitung der von sich aus 
offenbar nicht handlungswilligen ACG zum Handeln durch BMVIT, ...). 
Die entsprechenden Eingaben liegen Dir und Deinen ExpertInnen vor; ich gehe davon aus, dass diese Anregungen im BMVIT 
und seinen nachgelagerten Stellen ernst genommen und zur Umsetzung gebracht werden.
Ich möchte aber die Gelegenheit nützen, Dich im speziellen darum zu ersuchen, 
1. das Thema Fluglärmschutz für Wien und Umgebung wieder auf Deine Agenda zu nehmen, 
   um den Protest nicht weiter eskalieren zu lassen;
2. die weiteren Ausbaupläne in Schwechat, die das Problem weiter verschärfen würden, incl. der dazu vorbereitend noch 
    geplanten rechtlichen Schritte - einseitig flughafenfreundliche Schwellenwerte etc. - dringend zu überdenken, 
    nicht zuletzt wegen der großen Gefahr von "stranded investments" bei absehbar kräftig steigenden 
    Öl- und damit Treibstoffpreisen;
3. der in Deiner verkehrspolitischen Programmatik erfreulicherweise prominent vertretenen Verlagerung von Verkehr 
    auf die umweltfreundliche Schiene auch dadurch praktischen Nachdruck zu verleihen, dass die Kostenwahrheit beim Flugverkehr 
    rasch verbessert wird, wozu sich neben einer Flugticketabgabe bzw. Ticket-MWSt und komplexeren Projekten 
    wie der dringend nötigen Kerosinbesteuerung insbesondere ein unilateral sofort umsetzbares Ende der Grundsteuerbefreiung 
   für Flughäfen anbieten würde.
Da Du ja nicht "nur" thematisch zuständige Ministerin, sondern auch Bezirksvorsitzende der SPÖ-Liesing bist, 
ersuche ich abschließend noch gesondert darum, 
Deinen sicherlich großen persönlichen Einfluss dahingehend geltend zu machen, dass die 2004 erfolgte verkehrstechnisch 
unnötige und nicht nur aus Gesundheits- und Umweltperspektive, sondern auch in Sachen Sicherheit fragwürdige Konzentration 
von Flugbewegungen über "Deinem" Bezirk dringend überdacht und korrigiert wird.
Ich hoffe auf eine entsprechende Änderung der Linie des BMVIT zum Thema Fluglärm und danke im voraus für 
Deine Bemühungen im angesprochenen Sinn.
Mit besten Grüßen
Gabriela Moser
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Dr. Gabriela Moser, Abg. z. NR, Verkehrs-,
Infrastruktur-, Bauten- und Tourismussprecherin der Grünen
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