WARUM EINE BÜRGERINITIATIVE LÄRMSCHUTZ LAAERBERG
 

         

Ab dem Jahr 2004 mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Lärmbelastung durch Anflüge über unser Gebiet massiv ansteigt, besonders in den Tagesrandszeiten und mittags.

Weiters stellte sich heraus, dass wir auch zusätzlich mit einer neuen Startschneise aus Richtung Süden beglückt wurden.

Diese Entwicklungen zählen zu den Ergebnissen des „erfolgreichen“ Flughafen-Mediationsverfahrens.

Von politischen Befürwortern des Flughafenwachstums wurde und wird jedoch argumentiert, dass das Mediationsverfahren  nur Verbesserungen für unser Gebiet gebracht hätte

         Verbesserungen, die uns verborgen blieben!

Das Mediationsverfahren diente der Vorbereitung des Ausbaus des Flughafen Wien zu einem „Drehkreuz Osteuropa“.

Dafür soll zur faktischen Verdoppelung der Flugbewegungen eine neue Piste gebaut werden, die „Piste 3“, zusätzlich zu den zwei bereits jetzt existierenden Pisten.

In der Mediation wurden hierzu bereits Vereinbarungen getroffen, die für den Laaerberg bzw. den Luftraum über Wien jedenfalls zusätzliche erhebliche Belastungen bringen.

Die politischen Vertreter der Stadt Wien, die das privatrechtliche Abkommen mit dem Flughafen unterzeichneten, verzichteten dabei auf Einsprüche in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die neue Piste, wenn der Flughafen sich an die getroffenen Vereinbarungen hält.

Außerdem wurde der Ausbau des Flughafens durch die Stadtregierung beschlossen

(die Stadt Wien hält 20% der Aktien der Flughafen AG).

Da die bevorstehende UVP erstmals im schon jetzt laufenden Ausbauprozess die Mitwirkung der betroffenen BürgerInnen als Parteien und somit die Wahrung ihrer Rechte ermöglicht, haben wir uns entschlossen, unsere Bürgerinitiative zu gründen.

Wir werden an diesem Verfahren teilnehmen und unsere Forderungen einbringen.

Darüber hinaus wollen wir auch private Personen, die individuell als Partei am Verfahren teilnehmen wollen, mit Rat und Tat unterstützen.

Dass wir nicht nur einige „Sensible“ waren, die sich zur Gründung zusammenfanden, zeigte das Echo, das unser Aufruf zur Gründungsversammlung sowohl am Laaerberg wie in angrenzenden Teilen Favoritens und Simmerings auslöste.

Bei der Versammlung am 23.10.06 war der Saal im Gasthaus Heimkehrersiedlung bummvoll und bis zum Ende der Veranstaltung wies die Initiative bereits mehr als 800 Unterstützungserklärungen auf!

Dies beweist, dass der Fluglärm tatsächlich eine schwere Belastung für viele Laaerberger und Favoritner ist, die nicht mehr ohne weiteres hingenommen wird!

Dabei geht es nicht darum, den immer wieder argumentativ ins Spiel gebrachten „Urlaubsverkehr“ zu kritisieren.

Das Problem ist vielmehr, dass der Flughafen alles daran setzt, zum „Drehkreuz Osteuropa“ zu werden und mit den Transitpassagieren, von denen Wien nichts hat, das grosse Geschäft zu machen.

Außerdem sollen „Billigfluglinien“ von Pressburg nach Schwechat gelockt werden.

Das Ziel, die Parteistellung bei der UVP zu sichern, ist mit den Unterstützungserklärungen erreicht.

Darüber hinaus müssen wir aber auch weitere Schritte setzen, um unsere politischen Vertreter zu überzeugen, dass auch eine Besserung unserer jetzigen Situation notwendig ist!

Betroffen sind nicht nur die Laaerberger, sondern große Teile Favoritens, Simmering, Penzing im Westen, Liesing,Breitenbrunn, aber auch Transdanubien.

Umso wichtiger ist ein Zusammenschluss aller Bürgerinitiativen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen.

Ein erster Schritt wurde hierzu mit einer Beschwerde an die Europäische Union wegen Verletzung von Gesetzen durch öffentliche Stellen gesetzt, die von bisher insgesamt 29 Bürgerinitiativen unter Federführung des Vereins Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West erhoben wurde.

Unterstützen auch Sie diese Anliegen, denn der Druck der Wirtschafts- und Flughafenlobby ist groß!