Verein Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West / 26.02.2009 / 08:48 / OTS0027 5 CI 0553 HPR0001 II |
Wien (OTS) - 2008 wurden die in der Mediation getroffenen Vereinbarungen einmal mehr zu Lasten der Stadt Wien nicht eingehalten. Doch diesmal ist es besonders krass. Zwischen Oktober und Dezember 2008 wickelte die Austro Control sogar knapp unter 60% der Landeanflüge, exakt 18.013 Landeanflüge in nur drei Monaten über Wiener Stadtgebiet (Bezirke 3.-7.,10.-16. und 22) ab. Damit wurde die ohnehin schon hohe Fluglärmbelastung über Wien um mehrere Stufen in die Höhe getrieben. Auch die Gesamtjahreszahlen erschrecken: 18.378 Flugzeuge wurden über den Westen Wiens, konkret die Bezirke 3.-7.,10.-16., zur Landung auf der "alten" 1. Piste geführt, um 3.063 mehr als dies nach dem ohnehin schon niedrigen Schutzniveau der Mediationsvereinbarung zulässig ist. 38.561 Flieger donnerten über Eßling (22. Bezirk) herein, um 1.868 mehr als die prozentuelle Verteilung aus der Mediation zulässt. Wie dieser umweltpolitische Wahnsinn rechtlich möglich ist, erklärt Rechtsanwältin Heger: "Die dem Verkehrsministerium unterstehende Austro Control GmbH hat in den Verträgen in der Mediation ausdrücklich festhalten lassen, dass die Vereinbarung betreffend die Verteilung von Starts und Landungen für sie nicht verbindlich sind. Aber genau auf die Austro Control und das Verkehrsministerium kommt es bei dieser Frage an. Weiters haben die niederösterreichischen Behörden - wie auch schon die EU-Kommission festgestellt hat - die Prüfung der Umweltverträglichkeit des Flughafens Wien zu Unrecht unterlassen, um ihm Auflagen zu ersparen. Im Ergebnis heißt es, dass es keine verbindlichen vertraglichen Auflagen und keine Auflagen von Seiten der Behörden zum Schutz der Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung gibt. Sowohl der einzelne Betroffene als auch die Gemeinden, so auch Wien, stehen einem der größten Umweltsünder des Landes völlig rechtlos gegenüber." Den politischen Hintergrund der (weiteren) Fluglärmverschiebung von Niederösterreich nach Wien in den letzten Monaten sieht der Vorstand des Vereins Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West in dem Konflikt und den Bau der 3. Piste. Die Stadt Wien hat nämlich - entgegen dem in der Öffentlichkeit demonstrierten Enthusiasmus - eine kritische Stellungnahme im Verfahren für den Bau der 3. Piste abgegeben. Sie ist besorgt, dass der Anflug auf die 3. Piste über das Stadtgebiet führen wird und verlangt, dass das gekurvte Umfliegen des Stadtgebietes verbindlich festgelegt wird. Der Flughafen und die Austro Control wollen von Verbindlichkeit nichts wissen. In dem Schriftsatz der Stadt Wien finden sich auch unerwartet kritische Worte zu den vom Flughafen Wien ausgehenden Belastungen, hinsichtlich der Einflugschneise auf die "alte" 1. Piste über die Bezirke 3.-7. und 10.-16. ist nach Ansicht der Stadt eine "absolute Deckelung anzudenken". Demgegenüber favorisiert das Land Niederösterreich den Bau der dritten Piste, ohne jegliche Einwendungen oder Bedenken in das Verfahren einzubringen. In diesem Konflikt scheint die Austro Control den Wienern nun zu zeigen, welche Konsequenzen es hat, wenn die Stadt Wien nicht mehr ohne Wenn und Aber zu dem Bau der 3. Piste steht. "Wir würden uns wünschen, dass die Stadt Wien nun - nachdem die Farce der Mediation entlarvt ist und die Stadt Wien im Fluglärm untergeht - mit uns gemeinsam dem Umweltwahnsinn Drehkreuz Flughafen Wien entgegenwirkt. Wie heute auch die größten Verfechter des Drehkreuzes klar sehen müssen, gibt es dafür nicht einmal eine wirtschaftliche Rechtfertigung.", lässt der Obmann des Vereins Johannes Bischof in Richtung der verantwortlichen Wiener Politiker ausrichten. Rückfragehinweis: Verein Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West mailto:office@14gegenflieger.at, Tel: 0681 10661494 *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** OTS0027 2009-02-26/08:48 260848 Feb 09